Weißt du… ich will nicht sagen, dass ich das, was du getan hast, gut finde. Aber ich will dir sagen, dass ich es verstehe.

Egal, wie schlimm ich damals das Runden in Mathe empfand, egal, wie schlimm die kilometerlangen Umrundungen im Sportunterricht waren, eins half mir immer: Rundungen!

Ich weiß nicht, wieso sie so anziehend wirken, wieso Männer stundenlang und möglichst nah hingucken wollen. Vermutlich, weil sie nie lange genug ungesehen draufschauen können, um zu bestätigen, dass alles mit „rechten Dingen“ zugeht. Es ist die Faszination des Unbekannten.

Es ist wie in einem Videospiel, indem du immer bis zum Endgegner kommst, ihn dann aber nicht besiegen kannst oder die letzte Runde fährst, aber dann die Zielgerade nicht überschreiten darfst.

Hast du schon mal für längere Zeit einen Tennisball auf deine Hand gelegt und ihn dann umschlossen? In der Regel umschließt man doch solche Bälle und drückt zu.

Oder einen Fußball? Den umschließt man auf Grund seiner Größe auch gerne mit beiden Händen.

Man will die Festigkeit und den Druck überprüfen. Das ist nicht schlimm und auch gewollt. Schon von Kindesalter an wird das so gezeigt und vermittelt.

Bälle sind in der Regel sehr rund, sonst würden sie ja nicht rollen. Alles was nun aber nur entfernt rundlich ist, wird genauer untersucht und in Augenschein genommen. Man will ja sehen, wo es zu Abweichung vom einheitlichen Radius kommt und wie groß diese, sagen wir mal, ästhetischen Abweichungen sind.

Oder die ganzen mehr oder weniger runden Früchte im Supermarkt. Jeder hat doch schon mal eine Orange, Mandarine oder Kiwi, selbst Zitronen gedrückt und auf Festigkeit überprüft. Erst wenn man sie selber in der Hand hat und sie auf weiche Stellen überprüfen kann, ist man sicher, welche Haltung man zu dieser Frucht hat: ablehnend eklig oder befürwortend lecker.

Außerdem gibt es kaum wirklich runde Dinge in der Natur. Meistens sind sie eckig und kantig. Da ist es doch auch klar, dass uns runde Sachen faszinieren. Wir sehen sie und wollen sie genauer betrachten und anfassen, um sie näher zu untersuchen.

Wer hat nicht schon mal einen Luftballon in der Hand gehabt und ihn dann nicht auch mal gedrückt oder zerplatzen lassen, weil man stärker war als der Ballon?!

Auf der Computermaus legt man auch seine Hand drauf. Die ganze Zeit bewegt man sie auf einer abgerundeten Sache hin und her um sein Ziel auf dem Bildschirm zu erreichen.

Oder in vielen Fernseh-Spielshows: Da gibt es halbrunde Buzzer, auf die man möglichst schnell und fest drücken muss um Antworten abgeben zu können.

Oder ein Fahrradsattel. Man drückt mit seinem eigenen Hintern eine hinternähnliche Form so sehr bis es für einen passt und es angenehm erscheint.

Jede Flasche, die du öffnest, ob nun Bier mit Kronkorken oder Wasser mit Drehverschluss, immer ist er rund und fast immer nimmst du ihn in die Hand und übst Druck aus… auf die Flasche, die Dose oder das Glas… alles ist rund und du musst es fest umschließen.

Du siehst, du kannst dich der Dynamik der Rundungen nicht entziehen. Dir fallen sicher noch hunderte Beispiele im Alltag auf. Im Gehirn wird über die Jahre hinweg bewusst und unterbewusst gespeichert, dass alles was rundlich ist, auf seine Rundungen und seine Festigkeit oder Weichheit visuell überprüft und auch gedrückt werden soll. Dadurch wollen Männer, alles was so annähernd rund ist auch anfassen, umschließen und zudrücken. Das ist uns seit unserer Geburt einprogrammiert worden; nur geht das leider nicht immer!

Es gibt Gesetze, Ethik, Moral und Normvorstellungen, die das Berühren von fremden Dingen verbieten. Oft gehört viel Selbstbeherrschung dazu, seine Hände nicht auf alles draufzulegen. Nicht alle Männer schaffen das.

Frauen, die besonders üppige Kurven und davon auch noch ausreichend besitzen, haben es darum nicht einfach. Ständig wollen Männer an ihren Busen oder ihren Po. Sie beschweren sich, dass sie nur noch als Lustobjekte wahrgenommen werden, dabei sieht ein Mann einfach nur vier schöne Bälle und will deren Festigkeit überprüfen.

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