Spaß mit der Schule
Heute ist es normal dass jeder 2. Schüler zur Schule geht, genauer gesagt: auf die Hauptschule. Doch wie war es denn früher? Gingen damals überhaupt irgendwelche Bauernkinder in die Schule? Mussten die sich das Hirn zermartern lassen, nur um irgendwelche Symbole, genannt Schrift, auf Papier zu bringen? Die Antwort lautet: NEIN. Früher wurde noch ordentliche Arbeit geleistet, wie mit dem Pflug die Felder bestellen oder mit der Axt Bäume abholzen, damit man es abends wenigstens schön warm hat. Doch wozu nutzen einen heute schon diese hauchdünnen Papierseiten mit roten 5en und 6en drauf? Selbst wenn man sie in den Ofen schmeißt, bringt das nur eine kleine kurze Stichflamme und schon ist es vorbei mit dem warmen Feuer…
Auch völlig unterschätzt wird die Möglichkeit mit diesen so genannten „Kurzkontrollen“ Papierflieger zu basteln. Denn wenn man schon nicht selbst von der Schule fliegen darf, entlässt man wenigstens kleine aufgemalte Piloten über den Schulhof hinweg in die Freiheit. Ja es gibt sogar regelrechte Wettkämpfe, welche Boing oder welcher Airbus denn nun am weitesten fliegt oder die ungeliebte Lehrerin, die allen Schülern immer nur mit Hausaufgaben und schlechten Noten quält, am Hinterkopf trifft.
Also Leute, lasst euch nicht von eurem gottgegebenen Recht abhalten Spaß zu haben: malt witzige Karikaturen an die Tafel kurz bevor der Lehrer kommt oder bringt nur mal so zum Ausprobieren ein kleines Messer mit zur Schule, damit ihr die Lehrer einschüchtern könnt und den älteren Schülern, die schon mit einer Pistole kommen, beweisen könnt, dass ihr keine Grundschüler mehr seid. Aber versprecht mir eins: versucht die Bullen vor eurem Schuleingangstor zu verscheuchen, denn wenn die Typen da stehen, dann bekommt man echt sehr viel schwerer den guten weißen Stoff, der euch soviel Freude macht, in die Schule rein zum Vertickern. Also dann viel Spaß und Erfolg, ein Sympathisant.

Der bessere Freund: Das Fernsehen
Bessere Bildschirmauflösung, besseres Realitätsgefühl, bessere Babysitterqualifikationen. Ja was vor einigen Jahren noch unvorstellbar gewesen wäre, ist heute eine Selbstverständlichkeit: Gestresste Eltern, die einfach nicht wussten, dass man auch Zeit haben muss, wenn man erstmal Kinder hat, stellen die Glotze an und gehen weg. Die Glotze, wie der Fernseher im Volksmund auch genannt wird, kann ganz einfach und bequem per Fernbedienung zwischen dem ersten Kanal „Kanal 1“ und dem letzten Kanal „Kanal 9999“ umgeschaltet werden. Das Kind muss nur vor eben diese Glotze gesetzt werden und die Fernbedienung in die Hand gedrückt bekommen und schon kann man ins Restaurant seiner Wahl auf unbestimmte Zeit verschwinden. Manchmal sogar für immer.
Was soll man mit Freunden, die einen irgendwann sowieso verraten und abhauen. Ein Fernseher kann einem nicht widersprechen, er macht das, was er machen soll: er unterhält dich, wenn du es willst und hält den Mund, wenn du es wünscht. Der perfekte Freund…
Aber all den Kritikern zum Trotz lernen unsere Kinder wirklich interessante Sachen aus dem Fernsehen: zum Beispiel, wie es in der realen Welt vor sich geht, also im BB-Haus. Dort verkriechen sich jeden Tag andere Kerle unter Beates Bettdecke und machen Tiergeräusche nach. Oder diese „Njuus“ aus einer weit entfernten Welt, die man nur aus Märchen und Erzählungen kennt: das Promiland. Wo alle noch froh und glücklich sind und nie etwas Schlimmes passiert.
Und die berühmten viereckigen Augen sind doch auch nichts anderes als ein Ammenmärchen, wenn man mal von den viereckigen Brillen der dreijährigen Kinder absieht.
Aber dank der Werbung wissen wir ja, dass alle Menschen Brillen tragen, Brillen von Fielmann. Das ist also gar nichts Schlimmes. So kann man beruhigt den neu angepriesenen Fernseher im Elektrofachmarkt seines Vertrauens kaufen: die ganze Familie wird etwas von dem nun mehr 4.Fernseher haben. Also viel Spaß beim Geldausgeben für das Wohl der Menschheit.
Ich hoffe sie schalten auch morgen wieder ein; ein Fernsehgucker.

(2008)

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